Wertbasierte Entscheidungen treffen

Was ist eigentlich eine Entscheidung und wie können wir diese am besten treffen? Und: Was haben unsere Werte damit zu tun? Das erklären wir in diesem Artikel.

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Was ist eine Entscheidung?

Unser Alltag ist geprägt von allen möglichen Entscheidungen. Viele Entscheidungen finden unbewusst statt, doch bei einigen entscheiden wir uns bewusst für das eine oder andere. Manche von ihnen sind trivial wie die Frage, ob ich Brot oder Müsli zum Frühstück möchte.

Andere erscheinen uns sehr groß und von hoher Tragweite, wie die Frage nach unserer beruflichen Entwicklung.

Unter einer Entscheidung versteht man grundsätzlich den Prozess sowie das Ergebnis, eine Möglichkeit aus mehreren Optionen zu wählen.

Wie Entscheidungen getroffen werden:

  1. Erkennung einer Entscheidungspflicht

  2. Benennen der Alternativen

  3. Sammeln von Informationen über diese Alternativen

  4. Bewerten der Wahlmöglichkeiten

  5. Entwickeln der Handlungsabsicht 

  6. Entscheidung durchführen

Dabei ist wichtig zu beachten, dass der Prozess sich unterschiedlich gestalten kann. Je nach Situation, werden die Alternativen nach dem meisten Nutzen oder dem geringsten Risiko bewertet. 

Stehen zu wenig Zeit oder zu wenige Informationen zur bewussten Abwägung der Alternativen zur Verfügung, fällt es schwerer, eine Entscheidung nach diesem Schema zu treffen.

Erfahrungsbasierte Entscheidungen

Je weniger Informationen und Zeit zur Verfügung stehen, desto intuitiver, also gefühlsmäßiger, werden Entscheidungen getroffen. 

Unsere Intuition basiert dabei auf unseren Erfahrungen. Diese spielen demnach in unseren Entscheidungsfindungsprozess ein. 

Unsere Intuition und Erfahrung unterstützen uns auch bei der Benennung der Alternativen, dem Sammeln von Informationen und bei der Bewertung der Wahlmöglichkeiten.

Doch was ist die richtige Entscheidung? Was will ich eigentlich? Wer will ich sein?

Der Weg zur wertebasierten Entscheidung

Die Frage “Wer will ich sein?” geht in die Richtung, wenn man sich damit befasst, Entscheidungen zu treffen, die uns nachhaltig zufrieden stellen. 

Eine Entscheidung nach der eigenen Identität basiert auf unseren Werten.

Denn dann haben wir diese aus uns heraus getroffen. Sie entspricht unserer Persönlichkeit. 

Um also herauszufinden, was Sie wollen und welches der richtige Weg für Sie ist, müssen Sie sich zunächst mit ihren Werten beschäftigten.

Werte sind der Wegweiser für Ihr Verhalten. Sie sind dabei nicht als Ziele zu verstehen, sondern geben nur Richtungen an. 

Werte drücken aus, was Ihnen wichtig ist. Ihre Werte prägen Sie.

Dabei ist wichtig zu sagen, dass Werte flexibel sind und über die Zeit variieren können. Außerdem sind sie je nach Kontext und Situation unterschiedlich. So können Sie im Arbeitskontext “Durchsetzungsvermögen” als Wert für sich definieren, während im familiären Kontext dieser Wert keine Rolle für Sie spielt.

Es lohnt sich, die eigenen Werte hin und wieder zu hinterfragen und zu schauen, ob diese noch passend sind.

Was sind meine Werte?

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Eine Übung, um die eigenen Werte zu finden, ist Folgende:

  • Überlegen Sie zunächst 10 Werte, die Ihnen wichtig sind und notieren diese untereinander auf einem Zettel. Werte sind beispielsweise Loyalität, Disziplin oder Humor.

  • Wägen Sie nun die Werte gegeneinander auf und machen einen Strich, bei dem Wert der wichtiger ist.

Beispiel:

Mut - Authentizität - Ehrlichkeit

Sie würden nun “Mut” mit “Authentizität” vergleichen und der Wert, der wichtiger ist erhält einen Strich.

Nun fahren Sie damit fort und vergleichen “Mut” mit “Ehrlichkeit”. Wenn Sie am Ende angekommen sind, starten Sie mit “Authentizität” und vergleichen diesen Wert mit “Ehrlichkeit” und so weiter.

  • Zählen Sie die Striche und notieren sich die 3 - 5 Werte mit den meisten Strichen. Diese Werte sind Ihnen am Wichtigsten.

  • Schauen Sie sich die Liste nochmal in Ruhe an und reflektieren das Ergebnis. Sind das wirklich die wichtigsten Werte? Fühlen Sie sich wohl mit Ihrer Auswahl? 

Wenn es Ihnen schwerfällt sich festzulegen, können Sie Folgendes versuchen: 

Stellen Sie sich eine Situation vor, in der Sie sich komplett wohlgefühlt haben. Welche Werte könnten dazu beigetragen haben?

Nehmen Sie sich für diese Übung etwas Zeit und versuchen zu spüren, welcher Wert Ihnen ganz persönlich am relevantesten ist.

Wertvolle Entscheidungen

Durch das Wissen über die eigenen Werte können Sie nun gestärkt Entscheidungen treffen.

Ihre Werte beeinflussen alle Ihrer Entscheidungen. 

Beispielsweise die Frage, welche Kleidung Sie tragen wollen. Ist “Nachhaltigkeit” einer Ihrer Werte, werden Sie vermutlich eine Marke wählen, die sich für faire Produktionsbedingungen einsetzt. 

Müssen Sie eine Entscheidung zu Ihrer beruflichen Entwicklung treffen? Wenn “Mut” einer Ihrer Werte ist, werden Sie vielleicht eher eine risikoreiche Entscheidung treffen, als Personen mit dem Wert “Stabilität”.

Das bedeutet nicht, dass Sie ab sofort jede Entscheidung hinterfragen sollten, sondern eher, dass Sie durch die Werte eine grundsätzliche Orientierung im Entscheidungsprozess erhalten. Ob bei der Benennung der Alternativen oder bei der Bewertung der Wahlmöglichkeiten.

Gerade beim Treffen von Entscheidungen mit hoher Tragweite können Sie das Wissen um Ihre Werte nun zielgerichtet nutzen.

Wenn Sie sich das nächste Mal mit einer Entscheidung konfrontiert sehen, fragen Sie sich: “Welche Option entspricht am meisten meinen Werten?” 

Diese Option ist die, mit der Sie langfristig zufriedener sein werden. Mit dem Wissen um Ihre Werte können Sie auch Ihre Intuition in dem Treffen von Entscheidungen unterstützen.

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